Thistlegorm Ägypten

Thistlegorm

Die Halbinsel Sinai stellt das wohl beliebteste Tauchgebiet dar, unzählige Highlights sind hier zu finden. Die meisten Unterwasserfans kommen wegen der auf Grund liegenden Wracks und der farbenfrohen Flora und Fauna hierher. Das Gebiet rund um die Touristenhochburg Sharm El-Sheikh bietet sich für einen Abenteuerurlaub der Extraklasse ideal an. Dabei muss man kein Profitaucher sein, um die sagenhafte Unterwasserwelt Nordafrikas zu Gesicht zu bekommen, viele nutzen die Ausflüge auch einfach zum Schnorcheln. Das Rote Meer hält einige Highlights zum Tauchen bereit, das Wrack der „Thistlegorm“ ist als einer der schönsten Tauchspots weltweit berühmt.

Bei der „Thistlegorm“ handelt es sich um ein, im Zweiten Weltkrieg gesunkenes, Frachtschiff, das einem deutschen Kampfbomber zum Opfer fiel. Aus diesem Grund befinden sich buchstäblich zwei Teile des Schiffes auf dem Meeresgrund. Die Überreste liegen in ungefähr 30 Metern Tiefe, beim Tauchen bekommt man nicht allzu gute Sichtverhältnisse geboten. Meist befinden sich gleich mehrere Besucher an diesem Ort, der Meeresboden ist demzufolge sehr aufgewühlt und Luftblasen vernebeln einem die Aussicht. Deshalb bohrte man zahlreiche Löcher in den Schiffsrumpf, um einen vorzeitigen Zerfall der „Thistlegorm“ zu verhindern. Tatsächlich haben in der Vergangenheit viele Taucher das Wrack beschädigt, ein Zustand, der sich leider nicht vermeiden lässt.

Beim Tauchen entdeckt man zunächst die steil nach oben ragende Kommandobrücke, sie ist bereits in einer Tiefe von 17 Metern erkennbar. Da das Dach nicht mehr vorhanden ist, kann man einen ungehinderten Einblick genießen. Der vordere Teil des Schiffes ist besonders interessant und in einem einigermaßen guten Zustand. Die damals geladene Fracht ist nahezu vollständig und steht noch an ihrem ursprünglichen Platz. Dazu zählen einige Eisenbahnwaggons und Laderäume, die mittels Ladeluken erreichbar sind. Beim Tauchen sieht man viele Lastwagen und auch Motorräder, die mittlerweile stark bewachsen und Opfer des Meeres geworden sind. Einen schönen Abschluss des Bugs bildet die Ankerwinde, die ebenso unbeschädigt ist.

Das Heck des Schiffes gibt hingegen die Abwehrmechanismen preis, eine Flugabwehrkanone ist ganz deutlich erkennbar. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein weiteres Geschütz, die riesige Schiffsschraube stellt hingegen einen krönenden Abschluss des gesunkenen Frachters dar. Neben den nennenswerten Details darf man den wunderschönen Korallenbewuchs und die dort heimische Tierwelt nicht außer Acht lassen. Immerhin bietet das Schiff genügend Lebensraum für zahlreiche Arten. Zwischen den Rümpfen liegen weitere Lastwagen und Unmengen von Munition auf dem Meeresboden, aus diesem Grund ist besondere Vorsicht geboten. Ebenso sollte man sich davor hüten, etwaige Gegenstände vom Fundort zu entfernen, Diebstähle werden in Ägypten besonders hart bestraft.