Faszination Ägypten

Abusir

Als kleine Ortschaft vor den Südtoren Kairos zeichnet sich Abusir insbesondere durch seine Nekropolen aus, die in der Zeit des Alten Ägyptens hier, im unteren Niltal, entstanden sind.
Nur 10 Kilometer südlich von Gizeh und 3 Kilometer nördlich der Kleinstadt Saqqara ist die Nekropole der Könige der 5. Dynastie nur mit dem Taxi ab Kairo direkt zu erreichen. Da der asphaltierte Zugangsweg wenige hundert Meter vor dem Ausgrabungsfeld endet, müssen Reisende die letzten Meter zu Fuß durch den Wüstensand gehen.

Die Pyramidenanlage von Abusir bildet die südliche Erweiterung der Pyramiden-Ausgrabungsstätten von Gizeh und ist für ihre Schachtgräber und Mastaba-Nekropolen bekannt, die den Aufbau einer altägyptischen Nekropolen-Anlage sehr gut darstellen.

So befindet sich in Abusir ein Tempel im Tal, der über einen Hangweg mit dem im Osten gelegenen Totentempel verbunden ist. Das pyramidenförmige Grab im Süden schließt den Komplex in sich ab. Ebenfalls bedeutsam ist die veränderte Bautechnik der alten Ägypter, welche in Abusir Anwendung fand. Dabei wurden kleine Steine in Stufen aufgeschichtet, darüber Schottermaterial gestreut und die äußere Form der Pyramide anschließend mit großen Kalksteinblöcken verkleidet. Da diese im Laufe der Jahrhunderte abgetragen wurden, ist diese Form der Pyramiden-Architektur in Ägypten heute sehr gut sichtbar. Das Innere der Pyramide von Abusir ist aufgrund von Einstürzen nicht mehr zugänglich. Zu den best erhaltenen Bauwerken in Abusir gehören die Pyramide des Sahure, die eine Seitenlänge von 79 Meter aufweist und ehemals 50 Meter hoch war. Insbesondere der Grundriss des Totentempels im Inneren ist heute noch sehr gut zu erkennen. Gleiche Ausmaße weist die benachbarte Pyramide des Niuserre auf.
Größer hingegen präsentiert sich die südlich gelegene Pyramide des Neferirkare, welche über eine seitliche Länge von 100 Metern verfügt und ursprünglich 64 Meter hoch war. Berühmtheit erlangte die größte der Pyramiden von Abusir durch die hier aufgefundenen Papyrus-Archive, welche insbesondere die Verwaltungspolitik und den Totenkult von Abusir nachzeichnen.

Als größtes Privatgrab des Alten Reiches gilt die Nekropole des Ptahschepses, die als Mastabagrab erhalten geblieben ist.

Unweit von Abusir lockt zudem ein Abstecher nach Abu Ghurab, wo die Sonnentempel des Niuserre und des Userkaf zru Verehrung des Sonnengottes Re in der 5. Dynastie errichtet worden sind. Gefäße, ein Altar sowie die Überreste eines Sonnenschiffes machen Abu Ghurab für Liebhaber der Archäologie Ägyptens zum interessanten Ausflugsziel.