Kultur & Geschichte Ägypten

Kultur & Geschichte

Bereits vor rund 7.000 Jahren entwickelte sich in Ägypten die älteste nordafrikanische Hochkultur. Aus dieser Zeit stammen erste Felsenzeichnungen und keramische Malereien. Etwa 2.000 Jahre später entwickelte sich die ägyptische Hyroglyphenschrift. Seitdem existieren schriftliche Aufzeichnungen über die Geschichte des Landes. Die Einteilung der ägyptischen Pharaonen in 30 Dynastien geht auf einen Priester zurück, der um 2.500 v.Chr. begann, Ägyptens Geschichte aufzuschreiben.

In der Pharaonenzeit entstanden die beeindruckenden Monumentalbauten, die bis heute Kultur- und Kunstinteressenten aus aller Welt faszinieren. Während der 4. Dynastie, die um 2563 v.Chr. endete, herrschten die Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos. Sie ließen die Pyramiden von Giseh erbauen, die bis heute vom hohen Stand der Kultur im alten Ägypten zeugen. In der 18. und 19. Dynastie entstanden unter Amenophis IV. und Ramses II. der Luxor-Tempel und die Felsentempel von Abu Simbel mit ihren meisterhaften Reliefs und Statuen.

Alexander der Große machte 332 v.Chr. Ägypten zu einem Teil des Makedonischen Reiches. Etwa 300 Jahre später verlor die ägyptische Königin Kleopatra eine Seeschlacht gegen die Römer und Ägypten wurde eine römische Provinz. Im 7. Jahrhundert kamen islamische Araber ins Land und ließen Ägypten Teil der muslimischen Welt werden. In den folgenden Jahren entstanden in Kairo kunstvolle Moscheen, von denen einige noch heute das Bild der Stadt prägen. Um 1517 wurde Ägypten eine autonome Provinz innerhalb des Osmanischen Reiches.

1798 eroberte Napoleon das Land, den aber bereits drei Jahre später britische und türkische Truppen wieder verdrängten. In den Jahren 1859 bis 1869 entstand der Suez-Kanal, über den sich Großbritannien 1875 die Aktienmehrheit aneignete. Wegen des Versuchs einer nationalen Militärrevolte besetzten 1882 britische Truppen Ägypten. Doch schon sechs Jahre später wurde ein Völkerrechstabkommen zur gemeinschaftlichen Nutzung des Suezkanals unterzeichnet. Großbritannien blieb weiterhin Aktieneigner. 1922 verkündeten die Briten die ägyptische Unabhängigkeit, behielten aber trotzdem ihre Truppen im Land.

1953 wurde die ägyptische Republik ausgerufen und die Suezkanalgesellschaft verstaatlicht. 1958 begann unter dem Präsidenten Abd el Nasser der Bau des Assuan-Staudamms zur Kontrolle des Wasserhaushalt des Nils. So entstand der 550 km lange Nasser-Stausee, an dem viele Nilkreuzfahrten enden. Nach dem Tod Nassers und einem Attentat auf dessen Nachfolger Anwar as-Sadat, übernahm 1982 Muhammad Husni Mubarak das Präsidentenamt, von dem er am 11.02.2011 zurücktrat, weil viele Ägypter öffentlich den Wunsch nach Veränderung bekundet hatten.