Stichwahl um das Präsidentenamt in Ägypten

Erstellt am 31. Mai 2012, 15:30 Uhr

Die erste Runde der ägyptischen Präsidentschaftswahlen ist vorbei: zwei Kandidaten haben sich durchgesetzt, nun geht es in einer Stichwahl darum, wer in Zukunft das Präsidentenamt in Ägypten bekleiden wird. Ex-Regierungschef Ahmed Schafik und der Kandidat der Muslimbruderschaft, Mohammed Morsi, konnten die meisten Stimmen in der ersten freien Wahl nach dem Sturz des Diktators Mubarak einfahren.

„Kein Weg zurück“

Nun bemühen sich die beiden verblieben Kandidaten um die Stimmen der Anhänger der ausgeschiedenen Politiker. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagte Schafik und versprach dem Land eine „neue Ära“. Die amtliche Nachrichtenagentur Mena und die Zeitung „Al-Ahram“ zufolge konnten Schafik und Morsi die meisten Stimmen für sich verbuchen. Laut Angaben der Muslimbrüder erhielt Morsi 25,3 Prozent der abgegebenen Stimmen. Schafik bekam 24 Prozent, auf Platz drei rangiert Hamdeen Sabahi, für den sich 22 Prozent der Wähler entschieden. Im Rahmen einer Pressekonferenz in Kairo erklärte Schafik, dass eine „Rückkehr zum alten Regime“ nicht möglich sei. Das Rad der Zeit ließe sich nicht zurückdrehen, sagte er. Die Muslimbrüder indes bemühen sich um die Unterstützung von Abdel Moneim Abul Futuh. Er war aus der Bruderschaft ausgetreten und als unabhängiger Kandidat angetreten.

Keine absolute Mehrheit: Stichwahl

„Wir rufen alle aufrichtigen politischen und nationalen Kräfte dazu auf, sich zusammenzuschließen, um die Revolution zu bewahren und unsere Versprechen an unsere großartige Nation zu erfüllen“, hieß es. Da niemand die nötige absolute Mehrheit erreicht hat, wird eine Stichwahl nötig. Sie findet voraussichtlich am 16. und 17. Juni statt. Westliche Medien sind sich einig: in die Stichwahl haben es zwei absolute Hardliner geschafft. die eher das alte Ägypten verkörpern.