Starke Unruhen zwischen Kopten und Christen am Wochenende

Erstellt am 9. Mai 2011, 12:33 Uhr

In der Nacht zum Sonntag sind hunderte Muslime in den kairoer Innenstadtbezirk Imbaba gezogen und setzen zwei koptische Kirchen in Brand. Bei dem gewaltsamen Aufmarsch ägyptischer Muslime sind, so teilte das Gesundheitsministerium in Kairo mit, minstestens 9 Menschen getötet und über 200 Menschen verletzt worden.

Hunderte Muslime zogen vor die Kirche in Imbaba, der kairoer Innenstadt, um eine koptisch-christliche Frau zu befreien, die angeblich entführt und in der Kirche festgehalten wurde, weil sie zum Islam konvertieren wolle. Vor der Kirche brach eine Straßenschlacht aus, während der Schüsse fielen, aber auch Molotowcocktails und Steine geworfen wurden. In einem Flammeninferno vergingen zwei Kirchen und umliegende Wohnhäuser zu Asche.

Der Konflikt um Carmelia Shenata, begann bereits vor Wochen: Sie ist die Ehefrau eines koptischen Priesters. Doch nach einem Streit mit ihrem Ehemann suchte sie bei muslimischen Freunden unterschlupft. Es enstanden in der Folge Gerüchte darum, sie sei zum Islam konvertiert, welche aber sie selbst und die koptische Kirche dementierten. Laut weiterer Gerüchte wolle die Frau zum Islam konvertieren, um eine Liebesbeziehung zu einem Muslim haben zu können. Immer wieder kommt es aufgrund religiös-gemischter Liebesbeziehungen zu starken Auseinandersetzungen zwischen den religiösen Fronten. Trotz der Versuche, den Übertritt zum Islam als unwahr aufzuklären, zogen Muslime nach Imbaba zur besagten Kirche und wollten in ihrer hartnäckigen Überzeugung die Frau befreien.