Präsidentschaftswahl in Ägypten: Favoriten dürfen nicht antreten

Erstellt am 18. April 2012, 16:24 Uhr

Im Rahmen der Wahl zum ägyptischen Präsidenten sind zehn Kandidaten für das Amt ausgeschlossen worden. Die Wahlkommission untersagte auch drei äußerst aussichtsreichen Favoriten die Teilnahme. Dies wurde am Dienstag Abend im ägyptischen Staatsfernsehen bekanntgegeben. Jegliche Beschwerden gegen den Ausschluss wurden abgeschmettert.

Zehn der insgesamt 23 Bewerber für das Präsidentenamt dürfen nun also nicht für die Wahl am 23 und 24. Mai antreten. Damit sind einige populäre Kandidaten aus dem Spiel: unter anderen Chairat al-Schater von den Muslimbrüdern, der radikale islamische Prediger Hasem Abu Ismail und auch der ehemalige Geheimdienstchef Mubaraks, Omar Suleiman. Die Kommission gab für den Ausschluss „formale Gründe“ an. Eine Zulassung der Bewerber habe auch nach eingehender Prüfung der Einsprüche nicht vergeben werden können, heißt es. Suleiman beispielsweise wurde aufgrund fehlender Unterstützer-Stimmen in den Provinzen Ägyptens disqualifiziert worden. Al-Schater war noch unter Mubarak mehrfach verurteilt worden und darf deshalb nicht antreten. Ismail steht die US-Staatsbürgerschaft seiner Mutter im Weg. Das ägyptische Recht besagt, dass ein Kandidat Ägypter sein muss: auch die Familienangehörigen dürfen keiner anderen Nation angehören.

Endgültige Kandidatenliste soll am 26. April feststehen

Die finale Liste der Kandidaten für das ägyptische Präsidentenamt wird voraussichtlich am 26. April vorliegen. Insbesondere Suleiman wurden bislang gute Chancen bei den Wählern eingeräumt. Nach dem Ausschluss der drei besagten Kandidaten sehen nun viele Amre Mussa, den ehemaligen Generalsekretär der Arabischen Liga, und den Islamisten Abdul Moneim Abul Futuh vorne.