Parteigründung durch Nobelpreisträger ElBaradei

Erstellt am 30. April 2012, 14:20 Uhr

Mohamed ElBaradei, Friedensnobelpreisträger, Politiker der Opposition und früherer Chef der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), hat in Ägypten eine neue Partei gegründet. Die „Partei der Verfassung“ war bereits vor über einem Monat angekündigt worden, nun hob man sie endgültig aus der Taufe.

Als oppositionelle Kraft gegründet

Die neue Partei von ElBaradei entsteht deutlich als Opposition zur herrschenden Militärregierung, heißt es. Parteigründer Mohamed ElBaradei zeigte sich zuversichtlich, dass seine Partei irgendwann einmal die regierende Kraft im Land sein werde. Die Arbeit der aktuellen Übergangsregierung sei „tragisch“. Er klagte zudem darüber, dass keine neue Verfassung vor den Wahlen im Mai 2012 fertiggestellt wurde. Der Oppositionspolitiker plante eigentlich, an den in Kürze stattfindenden Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Angesichts dem Verbleib vieler alter politischer Kräfte nach dem Sturz Mubaraks, habe er sich jedoch dazu entschlossen, nicht für das Amt zu kandidieren. Am 23. und 24. Mai soll die erste Runde der mit Spannung erwartenden Präsidentschaftswahl erfolgen. Zu den Anhängern des Nobelpreisträgers zählen vornehmlich liberal eingestellte Ägypter, die auch an der Ablösung des ehemaligen Staatschefs Mubarak maßgeblich beteiligt waren.

Alternative zu islamistischen Parteien

Die Dustour-Partei, die „Partei der Verfassung“, will als Alternative zu den großen islamistischen Gruppen in Erscheinung treten. Auf einer Pressekonferenz in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sagte ElBaradei am Wochenende, dass mit seiner Partei die Revolution gerettet werden soll. Mohamed ElBaradei genießt auf er ganzen Welt und insbesondere im Westen großes Ansehen. Er bekam den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz gegen eine militärische Nutzung der Atomkraft verliehen.