Nofretete: Ägyptologin will Leihgebühr einführen

Erstellt am 30. Mai 2013, 15:30 Uhr

Die ehemalige Generaldirektorin des Ägyptischen Museums in Kairo, Wafaa el-Saddik, hat im Konflikt um die weltberühmte Büste der Nofretete einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht. Sie möchte eine Leihgebühr für das Ausstellungsstück einführen.

Besuchermagnet Nofretete

Gegenüber der „Wiener Zeitung“ sagte die Expertin aus der ägyptischen Hauptstadt: „Meine Lösung ist, dass sie als Dauerleihgabe in Berlin bleibt und bei jeder Eintrittskarte ein Aufschlag von einem Euro verrechnet wird.“ Mit den Einnahmen könne Ägypten dann seine Altertümer restaurieren.

Nofretete war die Gemahlin eines Pharaos. Die Büste fand man 1912, im Anschluss an die Fundteilung erhielt Deutschland die Antiquität. Unzählige Menschen pilgern jedes Jahr wegen ihr auf die Berliner Museumsinsel in der Bundeshauptstadt.

Streit um Büste

Der Transfer auf dem Papier sei damals legal gewesen, sagt Saddik. In dem Interview sagte sie aber auch, dass man hinterfragen müsse wer dem Wechsel zugestimmt habe. „Die Ägypter werden immer verlangen, dass Nofretete zurückkommt.“ Der Streit um die Büste schwelt schon seit vielen Jahren. Nicht nur einmal forderten ägyptische Vertreter die Rückgabe Nofretetes.

Der deutsche Archäologe Ludwig Borchardt hatte von 101 Jahren die Ausgrabungen an den Ruinen der altägyptischen Hauptstadt Achet-Aton geleitet. In der freigelegten Bildhauerwerkstatt des Handwerkers Thutmosis fand der Wissenschaftler die Nofretete-Büste neben vielen anderen Exemplaren.