Kreuzfahrten-Reedereien umschiffen Ägypten

Erstellt am 19. September 2012, 14:47 Uhr

Als Reaktion auf die anhaltenden Proteste in vielen islamischen Ländern werden die Reedereien „Aida Cruises“ und „Cunard Line“ vorerst keine ägyptischen und tunesischen Häfen anlaufen. In mehreren islamischen Staaten gab es zuletzt wegen eines Schmähvideos („Unschuld der Muslime“) teils gewalttätige Unruhen. Dabei richteten sich die Proteste auch gegen westliche Botschaften.

Aida Diva fährt nach Santorin

Eine Aida-Sprecherin bestätigte in Rostock, dass am Montag die „Aida Diva“ in Port Said einlaufen sollte. Stattdessen unternahm das Kreuzfahrtschiff einen Seetag und steuerte dann das griechische Santorin an. Die Änderung der Route sei bereits am Samstag entschieden worden, heißt es. Man habe dann bereits absehen können, dass die Proteste gegen das Anti-Islamvideo nicht abebben. Auch die Reederei Cunard Line änderte wegen der Vorfälle ihre Pläne. Am Samstag hätte die „Queen Elizabeth“ eigentlich in Alexandria einlaufen sollen. Die Sicherheit der Passagiere stehe an erster Stelle, so ein Sprecher von Cunard Line am Montag in Hamburg.

Branche bleibt gelassen

Trotz allem sieht die Branche der Krise gelassen entgegen. Große Folgen bemerken deutsche Reiseveranstalter nicht. „Das hält sich sehr in Grenzen“, sagte Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbands (DRV), gegenüber der Nachrichtenagentur dapd. Schließlich seien die Urlauber nicht in Regierungsvierteln oder Botschaften, so der Experte. In den Ferienregionen gebe es keine Proteste. Auch beim Reisekonzern TUI fürchtet man bislang die Demonstrationen nicht: „Die touristische Musik spielt nicht in Tunis und Kairo,“ sagte TUI-Sprecherin Anja Braun.