Islamisten gewinnen Parlamentswahl in Ägypten

Erstellt am 12. Januar 2012, 14:51 Uhr

Die Partei der Islamisten gilt als der Sieger der Parlamentswahl in Ägypten. Am Mittwochabend wurde die dritte Etappe der Wahl abgeschlossen. Damit steht die Zusammensetzung der Volksversammlung, dem Unterhaus des ägyptischen Parlaments, fest. Die Wahl war die erste freie Abstimmung seit dem Sturz des Tyrannen Husni Mubarak im Frühjahr des vergangenen Jahres.

Im Februar 2011 waren beide Parlamentskammern aufgelöst worden, nun wurden neue Abgeordnete für die Volksversammlung gewählt. Verschiedene Provinzen wählten der Reihe nach in drei Etappen und jeweils zwei Wahlrunden. Am gestrigen Mittwoch gingen nun also die Wähler der letzten neun ägyptischen Provinzen zur Wahlurne um ihre Stimmen abzugeben. Spätestens am 13. Januar sollen die endgültigen Ergebnisse der besagten Etappe vorliegen, berichtet „Ria Novosti“.

Experten sind sich indessen sicher, dass sich an der Vormachtstellung der Islamisten nichts ändern wird und sie die Mehrheit im zukünftigen Parlament bilden werden. Möglicherweise konnten sich die politischen Parteien der Islamisten rund zwei Drittel der Mandate in der Volksvertretung sichern, heißt es. Ganz vorne dabei ist die Bewegung der Muslimbrüder: sie war unter dem Diktator Mubarak noch verboten gewesen. Die Muslimbruderschaft erzielte demnach alleine bereits fast die Hälfte der Sitze im Parlament. Auf die Salafisten der An-Nur-Partei entfallen voraussichtlich mehr als 110 Sitze. Die liberalen beziehungsweise weltlichen Parteien Wafd und Al-Kutla liegen auf Platz drei und vier.