Illegaler Kunsthandel: Ägypten holt seine Antiquitäten zurück

Erstellt am 29. April 2015, 12:07 Uhr

Von den vielen Irrungen und Wirrungen des Arabischen Frühlings mit seinen politischen Umstürzen konnten auch Kriminelle profitieren: Diebe stohlen Antiquitäten aus Museen und Ausgrabungsstätten und verkauften sie im Ausland. Für das Land am Nil ein Desaster, schließlich gehören die zahlreichen Relikte und Kunstgüter aus vergangenen Zeiten fest zu dem kulturellen Gedächtnis des nordafrikanischen Landes. Die neue Regierung Ägyptens erklärte es daraufhin kurzerhand zur Chefsache, die illegal verkauften Antiquitäten zurück in die Heimat zu holen. Nun ist ein Erfolg für das Land zu verbuchen: Die USA haben 123 gestohlene Relikte an Ägypten zurückgegeben, die zuvor illegal ins Land gebracht wurden, darunter sogar ein ganzer Sarkophag aus der griechisch-römischen Epoche, der in einer Garage in New York gefunden wurde.

Diebesgut auf Berliner Messe

Dem vorausgegangen waren fünfjährige Ermittlungen der amerikanischen Zollbehörde, die unter dem dramatischen Code-Namen „Fluch der Mumie“ aktiv waren. Im Zusammenhang mit den gestohlenen Kunstgegenständen wurden bislang vier Menschen verhaftet, Artefakte im Wert von drei Millionen Dollar wurden sichergestellt. Und auch in Deutschland tauchten gestohlene ägyptische Antiquitäten auf: Im Rahmen einer Messe in Berlin entdeckten Mitarbeiter der ägyptischen Botschaft eine Reihe von ominösen Amuletten an einem Verkaufsstand – die Objekte stammten aus einem ägyptischen Museum und waren illegal nach Deutschland gelangt. Diese Woche sollen die gestohlenen Kunstschätze an den ägyptischen Botschafter übergeben werden.