Erdogan rät Ägypten zur Trennung von Religion und Staat

Erstellt am 16. September 2011, 13:05 Uhr

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat während eines Besuches die Bildung eines säkularen Staates in Ägypten empfohlen. Er warb in einem TV-Interview für eine strikte Trennung von Staat und Religion nach türkischem Vorbild.

An das ägyptische Volk richtete er zum Auftakt seiner Reise die Empfehlung: „Macht Euch keine Gedanken wegen des Laizismus. Ich hoffe auf einen laizistischen Staat in Ägypten.“ In der neuen Verfassung Ägyptens müsse die Trennung von Staat und Religion garantiert sein, so Erdogan. Dabei bedeute dies nicht, dass dann Religion keine Rolle mehr spiele. Vielmehr müsse der Staat Religion achten und zu allen Religionen dieselbe Distanz halte, sagte Erdogan. Er sei Muslim auch wenn er einem säkularen Staat vorstehe. Jeder habe das Recht, religiös zu sein oder nicht.

In dem am Montag gesendeten Interview ermunterte der türkische Ministerpräsident Politiker und Verantwortliche Ägyptens dazu, den Staat nach dem Sturz des Regimes zu modernisieren. Ganz oben auf der Liste müsse man sich um den Kampf gegen Korruption, ein besseres Verwaltungswesen, Anstrengungen für ein besseres Bildungswesen sowie eine Modernisierung der Finanzstrukturen kümmern. Am Dienstag hielt Erdogan in der ägyptischen Hauptstadt zudem eine vielbeachtete Grundsatzrede.