Bis auf weiteres kein Liga-Fußball in Ägypten

Erstellt am 17. Oktober 2012, 14:33 Uhr

Der ägyptische Fußballverband hat auf unbestimmte Zeit den Ligabetrieb der Profi-Fußballer ausgesetzt. Vor Beginn der Saison 2012/13 hat der Verband dies bestätigt. Ursprünglich sollte die Fußballsaison in Ägypten im September starten. Die vorangegangene Saison war nach einer Tragödie in Port Said angebrochen worden.

Krawalle in Port Said

Im Februar diesen Jahres kam es während des Spiels zwischen Al-Masry Port Said und Al-Ahly Kairo zu schweren Ausschreitungen. Bewaffnete stürmten das Spielfeld und griffen die Anhänger des Rekordmeisters aus Kairo an. Dabei starben 74 Menschen und mehr als 1.000 wurden verletzt. Als Konsequenz wurden der Vorstand des Ägyptischen Fußballverbandes sowie der Gouverneur und der Sicherheitschef von Port Said entlassen. Insgesamt wurden 73 Menschen wegen einer Beteiligung an der Stadionkatastrophe vor Gericht angeklagt.

Fehlende Sicherheitsgarantie?

Der ägyptische Fußballverband begründet die Aussetzung der aktuellen Saison mit einer fehlenden Sicherheitsgarantie seitens des Innenministeriums. Verschiedene Ultra-Fangruppen von Al-Ahly Kairo forderten ihren Verein dazu auf, nicht am Spielbetrieb teilzunehmen bis ein Urteil gesprochen ist. Anfang Oktober demonstrierten hunderte Profi-Kicker in Kairo dagegen: sie fordern einen baldigen Start der Saison. Vom wirtschaftlichen Faktor des Fußballs profitierten „fünf Millionen Ägypter“, so die Fußballer.