Antiquitätenraub macht Ägypten zunehmend Sorgen

Erstellt am 16. Dezember 2014, 13:46 Uhr

In Ägypten ist die Zunahme von Kunst- und Antiquitätenräuberei mittlerweile zu einem echten Problem geworden. Hinter dem vermehrten Diebstahl von historischen Schätzen stecken vor allem wirtschaftliche Gründe: Seit der Revolution im Jahre 2011 ist der Tourismus in Ägypten teilweise dramatisch eingebrochen. Während sich die Lage an den Stränden des Roten Meeres inzwischen wieder stabilisiert hat, sieht es jedoch an den Kulturstätten von Kairo und den nahegelegenen Pyramiden immer noch düster aus – hier ist die Anzahl der Besucher um 90 Prozent zurückgegangen, viele Menschen, die bisher stets vom Tourismus gelebt haben, müssen ums Überleben kämpfen. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass manche Verzweifelte versuchen, ihre Familien durch Verkauf von Raubkunst ernähren.

Einbrüche in Museen und illegale Ausgrabungen

Schon in den Revolutionswirren begann der Trend: Anfang 2011 brachen Menschen ins berühmte Ägyptische Museum ein und stohlen mehr als 50 Exponate, von denen die meisten aber inzwischen wieder in Händen des Staates sind. Häufiger als Museumseinbrüche kommen jedoch illegale Asugrabungen vor: 40 km südlich von Kairo, in Abu Assi, hat beispielsweise eine Bande von sieben Einwohnern einen Tempel ausgegraben und über 3000 Jahre alte historische Schätze freigelegt. Die Antiquitäten – Säulen, Stelen und Statuen – sollten unter der Hand verkauft werden. Die Beteiligten wurden verhaftet, was jedoch nur eine Ausnahme darstellt – denn oftmals kommen die Räuber davon und können die Relikte aus der Pharaonenzeit auf dem Schwarzmarkt loswerden. Verkauft werden die Kunstschätze hauptsächlich in die Vereinigten Staaten, aber auch andere westliche Länder. Immerhin hat man sich in Washington bereits bereit erklärt, mit den Ägyptern zusammenzuarbeiten um die Schätze zurück in die Heimat zu bringen.