Ägyptens neuer Präsident heißt Al-Gansuri

Nach den demokratischen Wahlen im Anschluss an den Sturz Mubaraks hat Ägypten zumindest einen neuen Übergangsregierungschef : Kamal al-Gansuri. Arabische Medien vermeldeten zudem unter Berufung auf den Militärrat, dass der neue Präsident Ägyptens so schnell wie möglich sein Kabinett vorstellen wird.

Der herrschende Militärrat will al-Gansuri mit einer großen Machtfülle ausstatten. Er solle Befugnisse eines Präsidenten erhalten – mit Ausnahme von Einscheidungen, die die Justiz oder das Militär angehen. Zuletzt war der Militärrat massiv in die Kritik geraten, da der Führungsstil der Übergangsregierung arg an den des Tyrannen Hosny Mubarak erinnert hatte, heißt es in der Internetausgabe der Zeitschrift „Focus“. Al-Gansuri war unter Mubarak von 1996 bis 1999 Ministerpräsident. Für einige Ägypter gilt er deshalb als „Teil des alten Systems“.

Auf Platz eins und zwei liegen nach den Auszählungen der Wahl die Muslimbrüder und die Partei des Lichts. Damit gilt die Parlamentswahl für die Muslimbruderschaft als so gut wie gewonnen. Auf Platz drei rangiert die Ägyptische Allianz der Liberalen und Linken. Nur rund fünf Prozent aller Stimmen verbuchten die sogenannten Revolutionäre, die maßgeblich am Sturz des alten Machthabers Mubarak im Februar beteiligt waren. Das amtliche Endergebnis liegt voraussichtlich Mitte Januar vor. Die Wahlbeteiligung lag bisher bei 53 Prozent.