Ägypten: Touristenzahlen haben sich noch nicht erholt

Erstellt am 26. Januar 2012, 14:56 Uhr

Ein Jahr nach Beginn der Revolution leidet der Tourismus in Ägypten immer noch unter ausbleibenden Touristen. Für das Jahr 2011 musste man am Nil rund ein Drittel weniger Urlauber verzeichnen. In Ägypten wünscht man sich deshalb das Reiseverhalten von vor dem Umsturz zurück.

Nicht nur in der Hauptstadt Kairo, sondern auch in den Tauchregionen am Roten Meer oder den Regionen rund um die Königsgräber und Pyramiden, ist die Normalität in Sachen Tourismus noch nicht wirklich wieder eingekehrt. Obwohl es in den Ferienregionen absolut ruhig ist, schrecken anscheinend die immer wieder aufflammenden Unruhen in Kairo Urlauber ab. Im besonderen die Anbieter von Studien- und Rundreisen klagen über Verluste. Der Veranstalter Gebeco beispielsweise halbierte seinen Ägypten-Umsatz 2011, berichtet Focus Online. Am Flughafen Kairo bestätigte man am heutigen Jahrestag der Revolution die Streichung mehrerer Flüge – aufgrund fehlender Auslastung.

Dem ägyptischen Tourismusministerium zufolge besuchten 2011 rund neun Millionen Touristen das Land. Im Jahr zuvor waren es noch 15 Millionen. „Der Tourismus ist mit einem Bruttosozialprodukt-Anteil von 11,6 Prozent und 12 Prozent Anteil am nationalen Arbeitsmarkt eine der Hauptsäulen der ägyptischen Wirtschaft“, berichtet Mohamed Gamal, Chef der Tourismusabteilung des Ägyptischen Generalkonsulats. Man sei optimistisch, 2012 auf das Niveau vor der Revolution zurückzukehren. Vor dem Sturz Mubaraks kamen alleine aus Deutschland rund 1,2 Millionen Touristen nach Ägypten.