Vier Jahre nach der Revolution: Was ist geblieben?

Erstellt am 6. Februar 2015, 13:36 Uhr

Ganze vier Jahre ist es bereits her, dass die ganze Welt auf Ägypten blickte. Inspiriert von der Jasminrevolution in Tunesien begannen in dem Land am Nil am 25. Januar 2011 Großdemonstrationen in den Metropolen Ägyptens. Ursprünglicher Anlass der ersten Demo in Alexandria war der Tod des Bloggers Khaled Saeed, der von Polizisten zu Tode geprügelt wurde. Was ursprünglich als Aktion gegen Polizeiwillkür gedacht war, wuchs sich schnell aus zu einer ganzen Bewegung, die unter dem Motto „Brot, Freiheit und soziale Gerechtigkeit“ gegen den Langzeitpräsidenten Husni Mubarak und die weitverbreitete Korruption und Amtsmissbrauch seiner Regierung wendete. Im Zentrum stand der Tahrir-Platz in Kairo, der in den Blickpunkt der weltweiten Medienöffentlichkeit rückte. Am 11. Februar 2011 schließlich musste Mubarak zurücktreten.

Aktivisten haben es heute schwer im Land

Was viele Beobachter damals als Ausgangspunkt einer Demokratie in Ägypten und anderen Staaten der Region interpretiert hatten, hatte leider nicht die langfristigen Folgen, die man sich erhofft hatte. Denn nachdem zunächst Mohammed Mursi von der Muslimbrüderschaft zum Staatspräsidenten gewählt worden war, kam es Mitte 2013 zu einem Militärputsch im Land. Seit Mitte 2014 ist nun Abd al-Fattah as-Sisi, der ehemalige Militärchef, Präsident Ägyptens – doch ob sich damit etwas gegenüber dem verhassten Mubarak verbessert hat, ist schwer auszumachen. Denn Sisi fährt einen knallharten Kurs, der es Aktivisten und der Zivilgesellschaft zunehmend schwer macht. Viele junge Menschen, die damals auf dem Tahrir-Platz demonstrierten, müssen heute in Angst vor Inhaftierung leben oder haben das Land bereits verlassen. Man wird in den nächsten Jahren sehen, wohin der politische Weg des beliebten Urlaubslandes Ägypten führt.