Riesiger Erdgasfund vor Ägyptens Küste

Erstellt am 16. September 2015, 12:02 Uhr

Wenn das stimmt, könnte Ägypten die Energieversorgung bald von der Liste seiner Probleme streichen: Vor der Küste des Landes hat der Energiekonzern Eni nach eigenen Angaben ein nahezu gigantisches Erdgasvorkommen entdeckt. In der Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, das Gasfeld, das 200 Kilometer vor der Küste des nordafrikanischen Landes liegt, sei das größte im Mittelmeer je gefundene Vorkommen – mit einem geschätzten Volumen von 850 Milliarden Kubikmetern könnte es sogar das größte unseres Planeten sein. Damit könnte der Energiebedarf Ägyptens, das derzeit zu den Strom importierenden Nationen gehört, für mehrere Jahrzehnte komplett gedeckt werden. Der italienische Konzern Eni betont daher nicht von ungefähr, es handele sich um eine historische Entdeckung.

Dämpfer für Israel und Zypern

Im Idealfall kann bereits in wenigen Jahren das hauseigene Gas genutzt werden – für Ägypten würde das nicht nur mehr Unabhängigkeit, sondern auch Milliarden-Einnahmen für den Staatshaushalt bedeuten, was Präsident Al-Sisi den Rücken stärken könnte. Den Nachbarstaaten hingegen würde es wirtschaftlich schaden: Denn Israel und Zypern hatten zuletzt dank kleinerer Gasfunde selbst davon geträumt, mit dem Energieexport Gewinn zu machen. In Kairo hingegen ist man von der Entwicklung verständlicherweise begeistert, schließlich war die dortige Stromversorgung zuletzt immer wieder unterbrochen, weil mehr Strom verlangt wurde als die Kraftwerke hergaben. Kein Wunder also, dass Al-Sisi betonte, das neue Gasfeld sollte so schnell wie möglich nutzbar gemacht werden.