Mubarak: Prozess in Kairo

Erstellt am 4. August 2011, 15:38 Uhr

Dem ehemaligen Präsidenten Ägyptens, Hosni Mubarak, wird in der Hauptstadt Kairo der Prozess gemacht. Mubarak muss sich für den Tod von Demonstranten während der Niederschlagung der Proteste Anfang diesen Jahres verantworten. Der Aufstand begann am 25. Januar 2011 mit dem „Tag des Zorns“ und richtete sich im Wesentlichen gegen das Regime, dem Amtsmissbrauch und Korruption vorgeworfen wird.

Im laufenden Verfahren stehen auch zwei Söhne Mubaraks und der damalige Innenminister Habib Adli vor Gericht. Seit Beginn der Unruhen und Proteste in der Arabischen Welt ist Hosni Mubarak der erste Präsident der Region, dem der Prozess gemacht wird. Es ist davon auszugehen, dass der Prozess lange dauern wird und dass das Urteil das politische Geschehen im Nahen Osten maßgeblich beeinflussen wird. Die zuständigen Richter gaben nun bekannt, dass die Verhandlung am 15. August fortgesetzt werden soll. Sollten sich die Vorwürfe und der Verdacht gegen Mubarak erhärten und bestätigen, droht dem ehemaligen Staatsoberhaupt die Todesstrafe. Währenddessen sorgt der Prozess in der Bevölkerung für Spannungen zwischen Mubarak-Gegnern und -Befürwortern. Abermals scheint die gesellschaftliche Stabilität gefährdet zumal sich das neue Regime von alten deutlich distanzieren muss. Zusätzlich fordern viele Menschen in Ägypten nicht nur einen Prozess für Mubarak, der in einem schlechten gesundheitlichen Zustand ist, sondern auch eine juristische Verfolgung der Polizisten, die für den Tod von Demonstranten verantwortlich sind.