Ägypten´s Tourismusindustrie taumelt weiter

Erstellt am 29. Mai 2015, 12:04 Uhr

Ägypten und seine so wichtige Tourismusbranche hängen weiter tief in der Krise. Von den schwer bewachten Badeorten wie Hurghada am Roten Meer abgesehen verirren sich kaum noch Urlauber aus aller Welt in die restlichen riesigen Landesteile, ein Desaster für das Pharaonenland. Auch die Megapolis Kairo ist betroffen. Die Angst vor Anschlägen hält viele Menschen von einer Reise in die uralte Hauptstadt Ägyptens ab. Ein Kultur-Trip nach Kairo ist zwar ein einmaliges Erlebnis: Die nicht weit entfernten Pyramiden, das Ägyptische Museum, der sagenhafte Basar Chan el Chalili und vieles mehr. Doch was hilft all das schöne verlockende Programm, wenn die Sicherheitslage instabil ist? Dabei versucht Ägypten, viel Geld in die Sicherheit zu investieren. Einlasskontrollen in Museen, Metalldetektoren, Polizisten und Soldaten an allen Ecken und Enden. Doch auch das scheint viele potenzielle Ägypten-Reisende nicht zu einem Trip in das von unzähligen Konflikten aufgewühlte Nordafrika bewegen zu können.

Angst vor Attentaten schreckt Besucher ab

Das „Islamische Kalifat“ liefert sich auf dem Sinai seit Monaten teils schwere Kämpfe mit Armee und Polizei und hat auch in den Touristen-Hochburgen mit Attentaten gedroht. Eine Horrorvision nicht für Familien mit Kindern. Doch es gibt noch weitere Probleme, die dem Tourismus zu schaffen machen. Die ägyptische Regierung plant nun, dass sich Individualreisende ab sofort schon bei der Botschaft in Deutschland ein Visum besorgen müssen. Auch diese merkwürdige Idee der Führung in Kairo sorgt bei vielen Touristen für wenig Euphorie. Für Ägypten geht es bald ums Ganze. Die noch 2010 prall gefüllten Staatskassen sind fast leer und der Massentourismus in Hurghada und Sharm el Sheikh reicht alleine nicht aus, um die notwendigen Steuereinnahmen für das Land und seine explodierende, überwiegend junge Bevölkerung, zu decken. Kommt es zu keinem sicherheitspolitischen Wunder, dürfte Ägypten schon in naher Zukunft einer katastrophalen Staatskrise entgegentaumeln, mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region.